Bärbel Kofler im Dialog mit der Firma AlzChem Group AG in Trostberg
Pressemitteilung von Dr. Bärbel Kofler, Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Traunstein
Traunstein, den 02.06.2021 - Die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofler besuchte die Firma AlzChem Group AG in Trostberg. Das weltweit aktive Spezialchemie-Unternehmen ist mit der heimischen Region eng verbunden. Die umfangreiche Produktpalette des Unternehmens wurde in dem Gespräch vorgestellt. Ebenso war die aktuelle Ausbildungs- und Arbeitsplatzsituation, sowie die jahrelange erfolgreiche Betriebsratsarbeit ein Thema.
AlzChem profitiert als international tätiges Chemieunternehmen mit seiner breit gefächerten Produktpalette auf Basis der Calciumcarbid-Kette in besonderer Weise von den vier sehr unterschiedlichen globalen Megatrends Energieeffizienz, Nachhaltigkeit, gesundes Altern und Bevölkerungswachstum. „Wir beschäftigen mittlerweile rund 1.630 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an vier Produktionsstandorten in Deutschland und Schweden, sowie in zwei Vertriebsgesellschaften in den USA und China. Auch das Thema Ausbildung ist für uns besonders wichtig, jährlich bilden wir zwischen 45 bis 50 junge Menschen in sieben verschiedenen Ausbildungsberufen aus. In den vergangenen Jahren konnten wir ein stetiges Wachstum verzeichnen und freuen uns, seit vielen Jahren ein sicherer und attraktiver Arbeitgeber in der Region zu sein“, so AlzChem-CEO Andreas Niedermaier.
Auch über die Pläne auf EU-Ebene, die ein Verbot von mineralischem Stickstoffdünger zur Folge haben können, tauschte man sich aus. Dr. Hans-Jürgen Klasse, der für die Produktsicherheit und Registrierung bei AlzChem zuständig ist, stellte dar: „Bei Kalkstickstoff wird weniger Nitrat ins Grundwasser verlagert und zudem weniger klimaschädliches Lachgas aus dem Boden freigesetzt als bei anderen Stickstoffdüngern. Gedüngter Boden mit Kalkstickstoff weist sogar eine erhöhte biologische Aktivität und Bodenqualität auf.“
Gerade der weltweite Obst- und Gemüseanbau ist auf Kalkstickstoff als Düngemittel angewiesen. „Wenn die Landwirte im Fall eines Kalkstickstoff-Verbotes auf andere Dünger ausweichen müssen, ist sicher keine Entlastung der Umwelt zu erwarten. Dies räumt selbst die Europäische Chemikalienagentur in ihrem Abschlussgutachten ein“, so Dr. Hans-Jürgen Klasse.
Das im Raum stehende Kalkstickstoffverbot könnte darüber hinaus Folgen auch weit über die Landwirtschaft hinaus nach sich ziehen. Die Firma AlzChem in Trostberg ist der einzige Betreiber einer vollständigen sog. NCN(Stickstoff-Kohlenstoff-Stickstoff)-Chemie-Produktionskette außerhalb Chinas. Etwa die Hälfte der Kalkstickstoffproduktion wird zu Spezialchemikalien weiterverarbeitet, die u. a. Grundlage für Wirkstoffe in der Arzneimittelproduktion sind. Solche Medikamente werden auch von Diabetikern genutzt. „Durch ein Verbot in Europa würden diese Wirkstoffe und ihre Vorstufen ausschließlich in China produziert. Dies ist im Sinne der Versorgungssicherheit mit lebenswichtigen Arzneimitteln nicht wünschenswert“, merkte Andreas Niedermaier an.
„Als Menschenrechtsbeauftrage der Bundesregierung besorgen mich mangelhafte Arbeits-, Menschenrechts- und Umweltstandards in China sehr. Auch dies muss in die Bewertung auf europäischer Ebene einfließen“, so Abgeordnete Bärbel Kofler.
Betriebsratsvorsitzender Karl Held machte sich Sorgen um den Erhalt der Arbeitsplätze, sollte die EU-Kommission dem Vorschlag folgen und den mineralischen Stickstoffdünger in Europa verbieten. Von Firmenseite zeigte man sich überzeugt, dass ein Verbot von Kalkstickstoff zwangsläufig weitere Düngemittelverbote nach sich ziehen werde. Dies würde die europäische Landwirtschaft dauerhaft schwächen und somit die ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln in Frage stellen.
Bärbel Kofler bedankte sich abschließend für das informative Gespräch und sagte zu, mit den zuständigen Fachebenen die Problematik zu diskutieren.
Über AlzChem
AlzChem ist ein weltweit aktives Spezialchemie-Unternehmen, das in seinen Betätigungsfeldern überwiegend zu den Marktführern gehört. Dabei profitiert AlzChem in besonderer Weise von den drei sehr unterschiedlichen globalen Entwicklungen Klimawandel, Bevölkerungswachstum und höhere Lebenserwartung. Zum Erreichen der daraus resultierenden gesellschaftlichen Ziele können AlzChem-Produkte mit einer Vielzahl verschiedener Anwendungen attraktive Lösungen bieten.
Interessante Wachstumsperspektiven sieht das Unternehmen für sich vor allem in den Bereichen Ernährung von Mensch und Tier sowie in der Landwirtschaft. Als Folge des Bevölkerungswachstums gilt es, eine effiziente Lebensmittelproduktion zu erreichen. Die Pharmarohstoffe und unsere Kreatinprodukte können bei einer höheren Lebenserwartung zu einem gesunden Altern beitragen. Dem Ziel der Nachhaltigkeit, das durch den Klimawandel entsteht, stellt sich AlzChem im Bereich der Erneuerbaren Energien und über die gesamte Firma. Eine ebenso große Perspektive bieten die Felder Feinchemie und Metallurgie.
Zum breiten Produktspektrum der AlzChem Group AG gehören Nahrungsergänzungsmittel, Vorprodukte für Corona-Tests oder Pharmarohstoffe. Diese Produkte sind eine Antwort unseres Unternehmens auf die weltweiten Trends und Entwicklungen. AlzChem ist hier bestens aufgestellt und sieht sich für eine umweltbezogene Zukunft und globale Entwicklungen gewappnet.
Das Unternehmen beschäftigt rund 1.630 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an vier Produktionsstandorten in Deutschland und einem Werk in Schweden sowie in zwei Vertriebsgesellschaften in den USA und China. Im Jahr 2020 erwirtschaftete AlzChem einen Konzernumsatz von rund 379 Mio. Euro und ein EBITDA von rund 53,8 Mio. Euro.